Emskirchen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Wappen_Emskirchen.svg.png|230px|thumb|right|Das Wappen der Gemeinde Emskirchen. Die Gemeinde führt seit 1962 ein Wappen das der Überlieferung nach 1552 während des Markgrafenkrieges verliehen wurde.<ref>Haus der bayerischen Geschichte: Bayerns Gemeinden Wappen/Geschichte/Geografie. Markt Emskirchen: http://www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/detail?rschl=9575121, zuletzt abgerufen am 01.09.2020.</ref>]]Der Ort Emskirchen liegt in Mittelfranken, rund 35 Kilometer nordwestlich von Nürnberg, an der Mittleren Aurach. Er ist urkundlich 1132 und 1147 erstmals als Empichiskirchen erwähnt. Benannt war der Ort damals nach dem Stifter der dortigen Kirche, Empichi. 1158 wurde das damals im Herzogtum Franken liegende Städtchen dann Emskirchen genannt. 1400 bekam Emskirchen das Marktrecht verliehen, also das Privileg einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten. Ein wichtiger Schritt für das wirtschaftliche Wohlergehen des Ortes.
[[Datei:Wappen_Emskirchen.svg.png|230px|thumb|right|Das Wappen der Gemeinde Emskirchen. Die Gemeinde führt seit 1962 ein Wappen das der Überlieferung nach 1552 während des Markgrafenkrieges verliehen wurde.<ref>Haus der bayerischen Geschichte: Bayerns Gemeinden Wappen/Geschichte/Geografie. Markt Emskirchen: http://www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/detail?rschl=9575121, zuletzt abgerufen am 01.09.2020.</ref>]]Der Ort Emskirchen liegt in Mittelfranken, rund 35 Kilometer nordwestlich von Nürnberg, an der Mittleren Aurach. Er ist urkundlich 1132 erstmals als Empichiskirchen erwähnt. Benannt war der Ort damals nach dem Stifter der dortigen Kirche, Empichi. 1158 wurde das damals im Herzogtum Franken liegende Städtchen dann Emskirchen genannt. 1400 bekam Emskirchen das Marktrecht verliehen, also das Privileg einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten. Ein wichtiger Schritt für das wirtschaftliche Wohlergehen des Ortes.


Emskirchen profitierte von seiner Lage an der Handelsroute Nürnberg-Würzburg-Frankfurt. Der [[Gastwirte und Posthalter - Der Gasthof „Goldener Hirsch“ und die Familie Eckart|Gasthof „Zum goldenen Hirschen“]] am zentralen Marktplatz von Emskirchen war zunächst Pferdewechselstation auf der Postkutschen-Route Nürnberg-Frankfurt. 1623 wurde der Gasthof zu einer Poststation aufgewertet, was auch die Bedeutung von Emskirchen als Verkehrsknotenpunkt deutlich steigerte. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort jedoch mehrfach geplündert, zuletzt 1631, und war danach fast gänzlich entvölkert. Nach dem Krieg siedelten 160 protestantische Glaubensvertriebene aus Österreich im entvölkerten Emskirchen an und bauten den Ort wieder auf. Etwa zur gleichen Zeit, in der zweiten Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen sich auch eine größere Anzahl von Hugenotten, die wegen ihres protestantischen Glaubens in Frankreich verfolgt wurden, in Emskirchen nieder. Die Lage an der Handelsstraße ermöglichte dem Ort einen raschen Wiederaufstieg. Nachdem über die Poststation anfänglich nur Briefe versandt wurden, gab es ab 1705 zudem Personen- und Güterbeförderungen.<ref>Heber, Dietrich: Gruß aus Emskirchen, Zur Geschichte und Entwicklung, Dachsbach 1994, S. 1.</ref>  
Emskirchen profitierte von seiner Lage an der Handelsroute Nürnberg-Würzburg-Frankfurt. Der [[Gastwirte und Posthalter - Der Gasthof „Goldener Hirsch“ und die Familie Eckart|Gasthof „Zum goldenen Hirschen“]] am zentralen Marktplatz von Emskirchen war zunächst Pferdewechselstation auf der Postkutschen-Route Nürnberg-Frankfurt. 1623 wurde der Gasthof zu einer Poststation aufgewertet, was auch die Bedeutung von Emskirchen als Verkehrsknotenpunkt deutlich steigerte. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort jedoch mehrfach geplündert, zuletzt 1631, und war danach fast gänzlich entvölkert. Nach dem Krieg siedelten 160 protestantische Glaubensvertriebene aus Österreich im entvölkerten Emskirchen an und bauten den Ort wieder auf. Etwa zur gleichen Zeit, in der zweiten Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen sich auch eine größere Anzahl von Hugenotten, die wegen ihres protestantischen Glaubens in Frankreich verfolgt wurden, in Emskirchen nieder. Die Lage an der Handelsstraße ermöglichte dem Ort einen raschen Wiederaufstieg. Nachdem über die Poststation anfänglich nur Briefe versandt wurden, gab es ab 1705 zudem Personen- und Güterbeförderungen.<ref>Heber, Dietrich: Gruß aus Emskirchen, Zur Geschichte und Entwicklung, Dachsbach 1994, S. 1.</ref>  

Version vom 8. September 2020, 10:44 Uhr

Das Wappen der Gemeinde Emskirchen. Die Gemeinde führt seit 1962 ein Wappen das der Überlieferung nach 1552 während des Markgrafenkrieges verliehen wurde.[1]

Der Ort Emskirchen liegt in Mittelfranken, rund 35 Kilometer nordwestlich von Nürnberg, an der Mittleren Aurach. Er ist urkundlich 1132 erstmals als Empichiskirchen erwähnt. Benannt war der Ort damals nach dem Stifter der dortigen Kirche, Empichi. 1158 wurde das damals im Herzogtum Franken liegende Städtchen dann Emskirchen genannt. 1400 bekam Emskirchen das Marktrecht verliehen, also das Privileg einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten. Ein wichtiger Schritt für das wirtschaftliche Wohlergehen des Ortes.

Emskirchen profitierte von seiner Lage an der Handelsroute Nürnberg-Würzburg-Frankfurt. Der Gasthof „Zum goldenen Hirschen“ am zentralen Marktplatz von Emskirchen war zunächst Pferdewechselstation auf der Postkutschen-Route Nürnberg-Frankfurt. 1623 wurde der Gasthof zu einer Poststation aufgewertet, was auch die Bedeutung von Emskirchen als Verkehrsknotenpunkt deutlich steigerte. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort jedoch mehrfach geplündert, zuletzt 1631, und war danach fast gänzlich entvölkert. Nach dem Krieg siedelten 160 protestantische Glaubensvertriebene aus Österreich im entvölkerten Emskirchen an und bauten den Ort wieder auf. Etwa zur gleichen Zeit, in der zweiten Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen sich auch eine größere Anzahl von Hugenotten, die wegen ihres protestantischen Glaubens in Frankreich verfolgt wurden, in Emskirchen nieder. Die Lage an der Handelsstraße ermöglichte dem Ort einen raschen Wiederaufstieg. Nachdem über die Poststation anfänglich nur Briefe versandt wurden, gab es ab 1705 zudem Personen- und Güterbeförderungen.[2] Um 1746 kam Johannes Eckart nach Emskirchen. Er hatte bei seinem Vater in Langenzenn das Braugewerbe erlernt und ging für seine Gesellenzeit nach Emskirchen. Hier setzte er seine Ausbildung im Gasthof „Zum goldenen Hirschen“ unter dem Wirt und Brauereimeister Friedrich Kurr fort. Nach dem Tod des Wirts übernahm Johannes Eckart 1753 den Gasthof und wurde 1757 auch zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt. Der Beginn der Eckartschen „Posthalterlinie“.[3]

1861 wurde in München der Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Würzburg genehmigt.[4] Mit der Eisenbahn kam auch das Ende der Posthalterei. In Emskirchen führten die Bauarbeiten an der Eisenbahntrasse noch einmal zu einem kurzen Aufschwung. 1862 bis 1865 wurde hier eine Brücke zur Querung der Mittleren Aurach gebaut. Die 37,5 Meter hohe Brücke war lange Zeit das höchste Brückenbauwerk in Bayern. Im Sommer 1865 wurde die Eisenbahnstrecke eröffnet, Emskirchens Zeit als Verkehrsknotenpunkt war damit vorüber. Auch alle Mitglieder der Familie Eckart verließen zwischen 1850 und 1870 die Stadt.


Panorama Aufnahme von Emskirchen, ohne Datum.


Einzelnachweise

  1. Haus der bayerischen Geschichte: Bayerns Gemeinden Wappen/Geschichte/Geografie. Markt Emskirchen: http://www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/detail?rschl=9575121, zuletzt abgerufen am 01.09.2020.
  2. Heber, Dietrich: Gruß aus Emskirchen, Zur Geschichte und Entwicklung, Dachsbach 1994, S. 1.
  3. Familienarchiv Eckart, J I 102, Zinsberechnung für das Anwesen „Goldener Hirsch“, 29.11.1753.
  4. Schäfer, Hans Peter: Die Anfänge der fränkischen Eisenbahn, Würzburg 1988, S. 105.