Translations:Die Posthalterei der Familie Eckart/1/de: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:1967_F02373_Familientag_Emskirchen_Postkutsche.jpg|300px|thumb|right|Auf dem Eckartschen Familientag 1967 wurde der Empfang der zukünftigen [[Maria_Theresia_von_Österreich_im_Gasthof_„Zum_Goldenen_Hirschen“|Kaiserin Maria Theresia]] an der Poststation in Emskirchen nachgestellt.]]
[[Datei:1967_F02373_Familientag_Emskirchen_Postkutsche.jpg|300px|thumb|right|Auf dem Eckartschen Familientag 1967 wurde der Empfang der zukünftigen [[Maria_Theresia_von_Österreich_im_Gasthof_„Goldener_Hirsch“|Kaiserin Maria Theresia]] an der Poststation in Emskirchen nachgestellt.]]
====== Johannes und Maria Christina Eckart als Begründer der Posthalterlinie ======
====== Johannes und Maria Christina Eckart als Begründer der Posthalterlinie ======
Angefangen hat die Posthalterei der Familie Eckart mit dem Wirt des [[Gastwirte_und_Posthalter_-_Der_Gasthof_„Goldener_Hirsch“_und_die_Familie_Eckart|„Goldenen Hirschen“]] [[Johannes Eckart (V)|Johannes Eckart]] und der Poststation in [[Emskirchen|Emskirchen]] im 18. Jahrhundert. Nach dem Tod des bisherigen Posthalters übernahm 1757 Johannes Eckart die dem Gasthof angegliederte Poststation. Er wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt und am 1. Februar 1758 auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis vereidigt. Das Amt des Posthalters bestand in der bürokratischen und buchhalterischen Verwaltung des Postverkehrs der betreffenden Poststation. Daneben mussten die Postreiter und -kutschen mit frischen Pferden versorgt und die Fahrgäste während ihrem Aufenthalt verköstigt und beherbergt werden. 1782 waren in der Poststation von Emskirchen ein „Beiläufer“, zwei Postknechte und zwei Postreiter angestellt. Daneben gab 14 Pferde, einen viersitzigen, ganz bedeckten Wagen, zwei bedeckte und zwei offene Kaleschen.<ref>Zentralarchiv Fürst Thurn und Taxis in Regensburg: Visitationsbericht der Thurn und Taxis Post über die Station Emskirchen 1782, Postakten 1512, Bl. 9 und 10.</ref>
Angefangen hat die Posthalterei der Familie Eckart mit dem Wirt des [[Gastwirte_und_Posthalter_-_Der_Gasthof_„Goldener_Hirsch“_und_die_Familie_Eckart|„Goldenen Hirschen“]] [[Johannes Eckart (V)|Johannes Eckart]] und der Poststation in [[Emskirchen|Emskirchen]] im 18. Jahrhundert. Nach dem Tod des bisherigen Posthalters übernahm 1757 Johannes Eckart die dem Gasthof angegliederte Poststation. Er wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt und am 1. Februar 1758 auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis vereidigt. Das Amt des Posthalters bestand in der bürokratischen und buchhalterischen Verwaltung des Postverkehrs der betreffenden Poststation. Daneben mussten die Postreiter und -kutschen mit frischen Pferden versorgt und die Fahrgäste während ihrem Aufenthalt verköstigt und beherbergt werden. 1782 waren in der Poststation von Emskirchen ein „Beiläufer“, zwei Postknechte und zwei Postreiter angestellt. Daneben gab 14 Pferde, einen viersitzigen, ganz bedeckten Wagen, zwei bedeckte und zwei offene Kaleschen.<ref>Zentralarchiv Fürst Thurn und Taxis in Regensburg: Visitationsbericht der Thurn und Taxis Post über die Station Emskirchen 1782, Postakten 1512, Bl. 9 und 10.</ref>
Nach seinem Tod 1790 führte seine Frau, Maria Christina Eckart, geb. Traugott, die Poststation weiter. Die Posthalter mussten als Staatsdiener immer den jeweiligen Herrschern ihren Treue-Eid schwören. 1807 wurde das Fürstentum Bayreuth, und damit auch Emskirchen, im Frieden von Tilsit Frankreich zugesprochen. Die Posthalterin Maria Christina musste infolgedessen einen Eid auf den französischen Kaiser Napoleon leisten und war seitdem „kaiserlich königlich Französische Posthalterin“. Drei Jahre später zahlte das Königreich Bayern 15 Millionen Francs, um sich das Fürstentum Bayreuth einzuverleiben. Maria Christina wurde von ihrem Eid auf den französischen Kaiser entbunden und schwor 1810 den dritten Untertanen-Eid ihrer Posthalter Laufbahn. Ihr neuer Titel war „königlich bayerische Postexpeditorin“.<ref>Eckart, Otto und Kamp, Michael: Die Geschichte der Familie Eckart. Von Franken nach München und Hawaii, München 2015, S. 95 ff.</ref>
Nach seinem Tod 1790 führte seine Frau, Maria Christina Eckart, geb. Traugott, die Poststation weiter. Die Posthalter mussten als Staatsdiener immer den jeweiligen Herrschern ihren Treue-Eid schwören. 1807 wurde das Fürstentum Bayreuth, und damit auch Emskirchen, im Frieden von Tilsit Frankreich zugesprochen. Die Posthalterin Maria Christina musste infolgedessen einen Eid auf den französischen Kaiser Napoleon leisten und war seitdem „kaiserlich königlich Französische Posthalterin“. Drei Jahre später zahlte das Königreich Bayern 15 Millionen Francs, um sich das Fürstentum Bayreuth einzuverleiben. Maria Christina wurde von ihrem Eid auf den französischen Kaiser entbunden und schwor 1810 den dritten Untertanen-Eid ihrer Posthalter Laufbahn. Ihr neuer Titel war „königlich bayerische Postexpeditorin“.<ref>Eckart, Otto und Kamp, Michael: Die Geschichte der Familie Eckart. Von Franken nach München und Hawaii, München 2015, S. 95 ff.</ref>

Aktuelle Version vom 25. August 2021, 14:43 Uhr

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====== Johannes und Maria Christina Eckart als Begründer der Posthalterlinie ======
Angefangen hat die Posthalterei der Familie Eckart mit dem Wirt des [[Gastwirte_und_Posthalter_-_Der_Gasthof_„Goldener_Hirsch“_und_die_Familie_Eckart|„Goldenen Hirschen“]] [[Johannes Eckart (V)|Johannes Eckart]] und der Poststation in [[Emskirchen|Emskirchen]] im 18. Jahrhundert. Nach dem Tod des bisherigen Posthalters übernahm 1757 Johannes Eckart die dem Gasthof angegliederte Poststation. Er wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt und am 1. Februar 1758 auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis vereidigt. Das Amt des Posthalters bestand in der bürokratischen und buchhalterischen Verwaltung des Postverkehrs der betreffenden Poststation. Daneben mussten die Postreiter und -kutschen mit frischen Pferden versorgt und die Fahrgäste während ihrem Aufenthalt verköstigt und beherbergt werden. 1782 waren in der Poststation von Emskirchen ein „Beiläufer“, zwei Postknechte und zwei Postreiter angestellt. Daneben gab 14 Pferde, einen viersitzigen, ganz bedeckten Wagen, zwei bedeckte und zwei offene Kaleschen.<ref>Zentralarchiv Fürst Thurn und Taxis in Regensburg: Visitationsbericht der Thurn und Taxis Post über die Station Emskirchen 1782, Postakten 1512, Bl. 9 und 10.</ref>
Nach seinem Tod 1790 führte seine Frau, Maria Christina Eckart, geb. Traugott, die Poststation weiter. Die Posthalter mussten als Staatsdiener immer den jeweiligen Herrschern ihren Treue-Eid schwören. 1807 wurde das Fürstentum Bayreuth, und damit auch Emskirchen, im Frieden von Tilsit Frankreich zugesprochen. Die Posthalterin Maria Christina musste infolgedessen einen Eid auf den französischen Kaiser Napoleon leisten und war seitdem „kaiserlich königlich Französische Posthalterin“. Drei Jahre später zahlte das Königreich Bayern 15 Millionen Francs, um sich das Fürstentum Bayreuth einzuverleiben. Maria Christina wurde von ihrem Eid auf den französischen Kaiser entbunden und schwor 1810 den dritten Untertanen-Eid ihrer Posthalter Laufbahn. Ihr neuer Titel war „königlich bayerische Postexpeditorin“.<ref>Eckart, Otto und Kamp, Michael: Die Geschichte der Familie Eckart. Von Franken nach München und Hawaii, München 2015, S. 95 ff.</ref>
Auf dem Eckartschen Familientag 1967 wurde der Empfang der zukünftigen Kaiserin Maria Theresia an der Poststation in Emskirchen nachgestellt.
Johannes und Maria Christina Eckart als Begründer der Posthalterlinie

Angefangen hat die Posthalterei der Familie Eckart mit dem Wirt des „Goldenen Hirschen“ Johannes Eckart und der Poststation in Emskirchen im 18. Jahrhundert. Nach dem Tod des bisherigen Posthalters übernahm 1757 Johannes Eckart die dem Gasthof angegliederte Poststation. Er wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt und am 1. Februar 1758 auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis vereidigt. Das Amt des Posthalters bestand in der bürokratischen und buchhalterischen Verwaltung des Postverkehrs der betreffenden Poststation. Daneben mussten die Postreiter und -kutschen mit frischen Pferden versorgt und die Fahrgäste während ihrem Aufenthalt verköstigt und beherbergt werden. 1782 waren in der Poststation von Emskirchen ein „Beiläufer“, zwei Postknechte und zwei Postreiter angestellt. Daneben gab 14 Pferde, einen viersitzigen, ganz bedeckten Wagen, zwei bedeckte und zwei offene Kaleschen.[1] Nach seinem Tod 1790 führte seine Frau, Maria Christina Eckart, geb. Traugott, die Poststation weiter. Die Posthalter mussten als Staatsdiener immer den jeweiligen Herrschern ihren Treue-Eid schwören. 1807 wurde das Fürstentum Bayreuth, und damit auch Emskirchen, im Frieden von Tilsit Frankreich zugesprochen. Die Posthalterin Maria Christina musste infolgedessen einen Eid auf den französischen Kaiser Napoleon leisten und war seitdem „kaiserlich königlich Französische Posthalterin“. Drei Jahre später zahlte das Königreich Bayern 15 Millionen Francs, um sich das Fürstentum Bayreuth einzuverleiben. Maria Christina wurde von ihrem Eid auf den französischen Kaiser entbunden und schwor 1810 den dritten Untertanen-Eid ihrer Posthalter Laufbahn. Ihr neuer Titel war „königlich bayerische Postexpeditorin“.[2]

  1. Zentralarchiv Fürst Thurn und Taxis in Regensburg: Visitationsbericht der Thurn und Taxis Post über die Station Emskirchen 1782, Postakten 1512, Bl. 9 und 10.
  2. Eckart, Otto und Kamp, Michael: Die Geschichte der Familie Eckart. Von Franken nach München und Hawaii, München 2015, S. 95 ff.