Maximilian Eckart (Da VII 12): Unterschied zwischen den Versionen

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Maximilian Eckart wurde am 7. Dezember 1842 als zwölftes und letztes Kind von [[David Eckart (VI 17)|David]] und [[Jeanette Eckart (VI 17)|Jeanette Eckart]] geboren. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen Geschwistern im Gasthof seiner Eltern, dem „Schwarzer Adler“ in [[Familie_Eckart_in_Emskirchen|Emskirchen]]. Sein Vater, der „fidele Eckart“ war mit seinem Gasthof besonders in Studentenkreisen beliebt und im Tanzsaal im ersten Stock, wo auch die Kinder ihre Zimmer hatten, fanden regelmäßig feucht-fröhliche Feiern statt. Im Gasthof und im Haushalt mussten die Kinder schon früh helfen. David nahm sie auch regelmäßig mit auf die Jagd (LINK Jagdunfall/Jäger in der Familie Eckart) oder zu seiner Fischzucht im Gemeindeweiher. Die finanzielle Lage der Familie verschlechterte sich jedoch. Nach und nach mussten sie sämtliche Grundstücke verkaufen, 1850 auch den Gasthof. Maximilian war gerade einmal 11 Jahre alt, als sein Vater 1853 starb. Von nun an schlug sich Jeanette mit ihren Kindern alleine durch. Für die heranwachsende Generation der Eckarts hatte Emskirchen allerdings nicht mehr viel zu bieten. Nach und nach verließen zwischen 1850 und 1870 alle Kinder von David und Jeanette Eckart ihre alte Heimat.
Maximilian Eckart wurde am 7. Dezember 1842 als zwölftes und letztes Kind von [[David Eckart (VI 17)|David]] und [[Jeanette Eckart (VI 17)|Jeanette Eckart]] geboren. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen Geschwistern im Gasthof seiner Eltern, dem „Schwarzer Adler“ in [[Familie_Eckart_in_Emskirchen|Emskirchen]]. Sein Vater, der „fidele Eckart“ war mit seinem Gasthof besonders in Studentenkreisen beliebt und im Tanzsaal im ersten Stock, wo auch die Kinder ihre Zimmer hatten, fanden regelmäßig feucht-fröhliche Feiern statt. Im Gasthof und im Haushalt mussten die Kinder schon früh helfen. David nahm sie auch regelmäßig mit auf die Jagd oder zu seiner Fischzucht im Gemeindeweiher. Die finanzielle Lage der Familie verschlechterte sich jedoch. Nach und nach mussten sie sämtliche Grundstücke verkaufen, 1850 auch den Gasthof. Maximilian war gerade einmal 11 Jahre alt, als sein Vater 1853 starb. Von nun an schlug sich Jeanette mit ihren Kindern alleine durch. Für die heranwachsende Generation der Eckarts hatte Emskirchen allerdings nicht mehr viel zu bieten. Nach und nach verließen zwischen 1850 und 1870 alle Kinder von David und Jeanette Eckart ihre alte Heimat.


====== Juwelier und Metzger ======
====== Juwelier und Metzger ======

Version vom 12. August 2020, 10:19 Uhr

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Maximilian Eckart, (Da VII 12), (* 07.02.1842 in Emskirchen; † 18.04.1918 in Wailuku, Maui, Hawaii), oo Maria Louisa Campbell 25.01.1878 in Waimea, Hawaii


Kindheit und Jugend in Emskirchen
1842 ca F00336 DaVII1 Maximilian Eckart geb 1842.jpg

Maximilian Eckart wurde am 7. Dezember 1842 als zwölftes und letztes Kind von David und Jeanette Eckart geboren. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen Geschwistern im Gasthof seiner Eltern, dem „Schwarzer Adler“ in Emskirchen. Sein Vater, der „fidele Eckart“ war mit seinem Gasthof besonders in Studentenkreisen beliebt und im Tanzsaal im ersten Stock, wo auch die Kinder ihre Zimmer hatten, fanden regelmäßig feucht-fröhliche Feiern statt. Im Gasthof und im Haushalt mussten die Kinder schon früh helfen. David nahm sie auch regelmäßig mit auf die Jagd oder zu seiner Fischzucht im Gemeindeweiher. Die finanzielle Lage der Familie verschlechterte sich jedoch. Nach und nach mussten sie sämtliche Grundstücke verkaufen, 1850 auch den Gasthof. Maximilian war gerade einmal 11 Jahre alt, als sein Vater 1853 starb. Von nun an schlug sich Jeanette mit ihren Kindern alleine durch. Für die heranwachsende Generation der Eckarts hatte Emskirchen allerdings nicht mehr viel zu bieten. Nach und nach verließen zwischen 1850 und 1870 alle Kinder von David und Jeanette Eckart ihre alte Heimat.

Juwelier und Metzger

Maximilian hatte in Emskirchen eine Ausbildung zum Silberschmied absolviert, jedoch die meiste Zeit als Metzger gearbeitet. Sein elf Jahre älterer Bruder Christian war bereits 1855 nach Brasilien und dann über San Francisco nach Hawaii ausgewandert, hatte dort geheiratet und ein Juweliergeschäft eröffnet. Hawaii war zu dieser Zeit noch nicht Teil der USA, sondern ein eigenes, unabhängiges Königreich, regiert von König Kamehameha V. Maximilian nutzte die Verbindung zu seinem Bruder und folgte ihm nach Honolulu, um dort als Juwelier zu arbeiten. Mit 26 Jahren verließ Maximilian Eckart Emskirchen und mit dem Dampfer „Idaho“ aus San Francisco kommend, erreichte er im August 1868 Honolulu. Das Geld für die Reise hatte er von Christian bekommen.

Hawaii – Deutschland und zurück

Maximilian fand sich schnell zurecht in dieser neuen Umgebung. Er arbeitete gewissenhaft und engagiert im Geschäft seines Bruders. Wenn Christian und seine Frau Mathilde in den Urlaub fuhren, führte Maximilian das Geschäft allein. Mit seiner Mutter blieb er durch Briefe in Kontakt, bis sie 1874 in Emskirchen starb. Im folgenden Jahr starben auch Christian und Mathilde Eckart. Sie waren kinderlos geblieben und Maximilian war, für einige Jahre, der letzte Eckart auf Hawaii. Ende November 1875 übernahm er, nachdem er am 22. November den Untertaneneid geschworen hatte und damit offiziell hawaiianischer Bürger wurde, das Geschäft seines verstorbenen Bruders. Bald danach erkrankte Maximilian schwer an einer Blinddarmentzündung. Trotz der Warnung seines Doktors, er würde die Heimfahrt nach Deutschland nicht überleben, bestieg Max im Februar 1876 den Dampfer „Mikado“ und machte sich auf den langen Weg nach Deutschland. Erstaunlicherweise überlebte er die Überfahrt und auch die folgende Operation. Er blieb für einige Zeit in seiner alten Heimat und kehrte 1877 wieder nach Hawaii zurück. Das Juweliergeschäft, das er vor seine Abreise geschlossen hatte, blieb auch nach seiner Rückkehr geschlossen. Stattdessen bereiste Maximilian die hawaiianischen Inseln. Auf dieser Reise lernte er Maria Louisa Campbell kennen. Er hatte auf der Ranch ihres Vaters als Metzger gearbeitet. Im Januar 1878 heiratete der 35-jährige Maximilian Eckart die 15-jährige Maria Louisa Campbell.

Königliche Kundschaft

Sie zogen zusammen zurück nach Honolulu, wo Maximilian wieder in das Juweliergeschäft einstieg. Er stellte Uhren, klassischen Gold- und Silberschmuck, aber auch traditionellen, hawaiianischen Schmuck aus Kukuinüssen, Eber- und Pottwalzähnen her. Junge Paare ließen sich bei ihm 5-Dollar-Goldstücke einschmelzen und zu Eheringen verarbeiten. Einer seiner Stammkunden war der hawaiianische König David Kalakaua. Nachdem sein Laden mindestens einmal ausgeraubt worden war, nahm er jeden Gegenstand, den er für das Königshaus anfertigte, zur sicheren Aufbewahrung nach Hause. Das Vertrauen des Königshauses zu Maximilian Eckart ging so weit das er mit seinen Uhren der persönliche „Zeitmesser“ des Königs bei Pferderennen wurde. Auch begleitete Maximilian den König regelmäßig zu seinen Pokerrunden. Maximilian beglich sogar die Spielschulden des Königs, der im daher regelmäßig einige hundert Dollar schuldete. Die zum Ausgleich angebotenen Grundstücke und Ländereien schlug Maximilian aber immer aus. Mit solch prominenter Kundschaft wuchs das Geschäft stetig an. 1882 konnte Maximilian neue, größere Geschäftsräume beziehen.

Die Hawaii-Linie der Eckarts
1910 F00344 DaVII8 Maximilian Eckart mit Enkelkindern.jpg

Maria führte in der Zeit den Haushalt und kümmerte sich um die Kinder. Nach ihrer Hochzeit war 1879 Lilia als erstes Kind geboren worden. 1880 folgte Kauwila, und dann, in zwei Jahres Abständen, Hans (1882-1942), Meta (1884-1957), Minette (1886-1908), Christina (1888-1975), Max (1890-1921), Marie (1892-1988), Fritz (1894-1945), May (1896-1992), William (1898-1965) und zu guter Letzt Yette (1902-1999). Seine Kinder beschreiben Maximilian als liebenswerten, aber sehr strengen Vater. Müßiggang und Freizeit gab es eigentlich nur während seiner Abwesenheit.

Von Honolulu nach Maui
1900 ca F00447 Gruppenbild in Kaffeeplantage.jpg

Der Einfluss der Vereinigten Staaten auf Hawaii wurde gegen Ende der 1880er Jahre immer stärker, der Einfluss des hawaiianischen Königs immer geringer. Die in Hawaii ansässige, amerikanische Zuckerindustrie gewann an Einfluss und verfolgte Annexionsbestrebungen, die zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, einem Putsch und schließlich 1898 zur Annexion Hawaiis durch die USA führen sollten. Schon früh kam es zu Unruhen zwischen Königstreuen und Anhängern des Anschlusses. Der königstreue Maximilian Eckart musste vermutlich auch deshalb 1889 Honulu plötzlich verlassen. Die Familie siedelte auf die Insel Maui um. Max arbeitete für eine kurze Zeit wieder als Metzger, bis er in der Stadt Wailuku erneut ein Juweliergeschäft öffnen konnte. Er führte das Geschäft für einige Zeit zusammen mit einem französischen Juwelier namens Dorian, der aber bald seinen Anteil am Geschäft und auch sein Wohnhaus an Max verkaufte.

Die Familie blieb auf Maui und baute sich in den folgenden Jahren ihre Existenz neu auf. Als die ersten Töchter von Max mit der Schule fertig waren, war es ihnen nicht vergönnt eine Ausbildung zu machen, sie musste Vollzeit ihrer Mutter im Haushalt helfen. Bis 1908 waren die ältesten vier Kinder verheiratet und außer Haus, aber weiterhin im engen Kontakt mit ihren Eltern Maximilian und Maria. Am 8. März 1908 starb ihre Tochter Minette mit nur 22 Jahren an einer Lungenentzündung. Noch im gleichen Jahr, am 14. Dezember 1908, starb auch Maria Louisa Eckart geb. Campbell im Alter von 46 Jahren. Maximilian, zu diesem Zeitpunkt bereits 66 Jahre alt, schloss sein Juweliergeschäft und richtete in seinem Haus einen kleinen Laden ein. Zusammen mit seinen ältesten Töchtern kümmerte er sich nun hauptsächlich um den Haushalt und seine fünf noch unmündigen Kinder. Die Jüngste, Yette, war 1908 sechs Jahre alt geworden. Über die Jahre leerte sich Maximilians Haus. 1917 schickte er Yette nach Honolulu in ein Mädcheninternat. Damit war Maximilian allein und er konnte seinen Ruhestand, wenn auch nur kurz, auf seiner Terasse genießen. Maximilian Eckart starb am 18. April 1918 im Alter von 76 Jahren. Er wurde neben seiner Frau Maria und seiner Tochter Minette auf dem Iao Friedhof in Wailuku begraben.[1][2]

1915 ca F00342 DaVII6 Maximilian Eckart.jpg

Familie

Aus der Ehe mit Maria Louisa Campbell gingen 12 Kinder hervor.

  • Lilia Henrietta Kapualiliaokahaku Eckart (DaM VIII 1), (*23.01.1879 Honolulu, Oahu, Hawaii, †15.09.1973 Honolulu, Oahu, Hawaii).
  • Kauwila Louise Eckart (DaM VIII 2), (*12.12.1880 Honolulu, Oahu, Hawaii, †20.06.1954 Honolulu, Oahu, Hawaii).
  • Hans Rudolf Eckart (DaM VIII 3), (*11.05.1882 Honolulu, Oahu, Hawaii, †12.04.1942).
  • Meta Jeanette Keakealani Eckart (DaM VIII 4), (*19.01.1884 Honolulu, Oahu, Hawaii, †08.03.1957 Hawaii).
  • Minette Eckart (DaM VIII 5), (*14.08.1886 Kahului, Maui, †08.03.1908 Maui, Hawaii).
  • Christina Babette Eckart (DaM VIII 6), (*19.07.1888 Wailuku, Maui, Hawaii, †29.11.1975 Wailuku, Maui. Hawaii).
  • Max Otto Eckart (DaM VIII 7), (*29.03.1890 Maui, Hawaii, †25.06.1921 Oahu, Hawaii).
  • Marie Susanna (Rhea) Eckart (DaM VIII 8), (*14.02.1892 Wailuku, Maui, Hawaii, †23.11.1988 Honolulu, Oahu, Hawaii).
  • Fritz Ernest Kaukapono Eckart (DaM VIII 9), (*04.02.1894 Wailuku, Maui, Hawaii, †03.08.1945 Hawaii).
  • May Lilinoe Eckart (DaM VIII 10), (*08.05.1896 Wailuku, Maui, Hawaii, †06.11.1992 Honolulu, Oahu, Hawaii).
  • M. William Puaaloha (DaM VIII 11), (*27.07.1898 Maui, Hawaii, †11.08.1965 Maui, Hawaii).
  • Henriette (Yette) Hedwig Eckart (DaM VIII 12),(*13.05.1902 Wailuku, Maui, Hawaii, †02.03.1999 Honolulu).

Einzelnachweise

  1. Killinger-Eckart, Heidi: Die Genealogie der Familie Eckart, München 2015.
  2. Eckart, Otto und Kamp, Michael: Die Geschichte der Familie Eckart, München 2015.