Duell im Morgengrauen: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:1899_F02942_Berlin_Otto_Eckart_in_Uniform.jpg|180px|thumb|right|Otto Eckart im Vollwichs des Deutschen Akademiker Vereins.]]''„Er war in seiner Art schon außergewöhnlich, dieser Otto Eckart.“'' So beginnt die erste Geschichte aus Wolfgang Hoppes Manuskript ''„Geschichten zur Schummerzeit.“'' Eine kuriose und unterhaltsame Sammlung von Geschichten aus dem Leben der Eckarts. Aus insgesamt 22 solcher Geschichten erstellte Wolfgang Hoppe ein knapp 60 Seiten umfassendes Manuskript. Die folgende Geschichte über Otto Eckart basiert auf diesem Werk. | |||
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Der [[Familie_Eckart_in_München|geborene Münchner]] Otto Eckart verbrachte seine freie Zeit gerne im Augustinerkeller bei einem Glas Bier. Der frischgebackene Diplomlandwirt und Hauptmann der Reserve war eigentlich in seine Zeitung vertieft, als sein Blick auf eine junge Dame am Nebentisch fiel. Entzückt ließ Otto durch einen ihm bekannten Kellner einen Blumenstrauß an den Tisch der Dame bringen und empfahl sich mit ganz vorzüglicher Hochachtung. Die männliche Begleitung der junge Dame fand das ganze eher weniger entzückend und entgegnete dem, wie es in Korpsstudentenkreisen der Zeit so üblich war, mit einer Duellforderung. | |||
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Der Sekundant des erzürnten Begleiters stand bereits am nächsten Tag vor Ottos Wohnung. Er überlieferte die Bedingungen des Duells, scharfe Säbel und ''„sine“'', also ohne Schutzkleidung. Als Austragungsort wurde eine entlegene Lichtung in den Isarauen genannt. Drei Tage später fand sich eine kleine Schar von Menschen am genannten Ort ein: Die Kutscher warteten etwas abseits, die beiden Duellanten, ihre jeweiligen Sekundanten und ein ''„Paukarzt“'', der sich um die unvermeidlichen Verletzungen kümmern sollte, gingen den Platz ab und prüften die Duellsäbel. Es dauerte dann auch nicht lang, bis der Arzt zum Zuge kam. Otto hatte einen Teil seiner Nase eingebüßt. Zum Glück konnte das gute Stück im hohen Gras gefunden werden und unverzüglich, nach Verabreichung einer schmerzstillenden Spritze, wieder angenäht werden. Für den Herausforderer war das ausreichende Genugtuung für die ihm im Augustinerkeller widerfahrene Schmach und das Duell wurde beendet.<ref>Familienarchiv Eckart, Wolfgang Hoppe Geschichten zur Schummerzeit. Eine Sammlung wahrer Kurzgeschichten aus dem Leben.</ref> | |||
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[[Datei:1901 F03001 Gruppenbild gestelltes Duell.jpg|800px|thumb|none|Eine gestellte Duellsituation. Der linke Duellant ist Otto Eckart. 1901.]] | |||
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Aktuelle Version vom 10. Juni 2021, 14:06 Uhr
„Er war in seiner Art schon außergewöhnlich, dieser Otto Eckart.“ So beginnt die erste Geschichte aus Wolfgang Hoppes Manuskript „Geschichten zur Schummerzeit.“ Eine kuriose und unterhaltsame Sammlung von Geschichten aus dem Leben der Eckarts. Aus insgesamt 22 solcher Geschichten erstellte Wolfgang Hoppe ein knapp 60 Seiten umfassendes Manuskript. Die folgende Geschichte über Otto Eckart basiert auf diesem Werk.
Der geborene Münchner Otto Eckart verbrachte seine freie Zeit gerne im Augustinerkeller bei einem Glas Bier. Der frischgebackene Diplomlandwirt und Hauptmann der Reserve war eigentlich in seine Zeitung vertieft, als sein Blick auf eine junge Dame am Nebentisch fiel. Entzückt ließ Otto durch einen ihm bekannten Kellner einen Blumenstrauß an den Tisch der Dame bringen und empfahl sich mit ganz vorzüglicher Hochachtung. Die männliche Begleitung der junge Dame fand das ganze eher weniger entzückend und entgegnete dem, wie es in Korpsstudentenkreisen der Zeit so üblich war, mit einer Duellforderung.
Der Sekundant des erzürnten Begleiters stand bereits am nächsten Tag vor Ottos Wohnung. Er überlieferte die Bedingungen des Duells, scharfe Säbel und „sine“, also ohne Schutzkleidung. Als Austragungsort wurde eine entlegene Lichtung in den Isarauen genannt. Drei Tage später fand sich eine kleine Schar von Menschen am genannten Ort ein: Die Kutscher warteten etwas abseits, die beiden Duellanten, ihre jeweiligen Sekundanten und ein „Paukarzt“, der sich um die unvermeidlichen Verletzungen kümmern sollte, gingen den Platz ab und prüften die Duellsäbel. Es dauerte dann auch nicht lang, bis der Arzt zum Zuge kam. Otto hatte einen Teil seiner Nase eingebüßt. Zum Glück konnte das gute Stück im hohen Gras gefunden werden und unverzüglich, nach Verabreichung einer schmerzstillenden Spritze, wieder angenäht werden. Für den Herausforderer war das ausreichende Genugtuung für die ihm im Augustinerkeller widerfahrene Schmach und das Duell wurde beendet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Familienarchiv Eckart, Wolfgang Hoppe Geschichten zur Schummerzeit. Eine Sammlung wahrer Kurzgeschichten aus dem Leben.