Johannes Eckart (V): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor Emskirchen nicht Halt und die Bürger mussten zahlreiche Plünderungen und Brandschatzungen über sich ergehen lassen. Allerdings ging der Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren rasch voran. Im Laufe der Jahre entstanden immer mehr Handwerksbetriebe, Gasthäuser und Brauereien, darunter auch der „Goldene Hirsch“ am Marktplatz, wo Johannes Eckart ab 1749 als Braugehilfe arbeitete. | Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor Emskirchen nicht Halt und die Bürger mussten zahlreiche Plünderungen und Brandschatzungen über sich ergehen lassen. Allerdings ging der Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren rasch voran. Im Laufe der Jahre entstanden immer mehr Handwerksbetriebe, Gasthäuser und Brauereien, darunter auch der „Goldene Hirsch“ am Marktplatz, wo Johannes Eckart ab 1749 als Braugehilfe arbeitete. | ||
Am 29. November 1753 übernahm Johannes Eckart für 2.288 Gulden den Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“, den man heute noch in Emskirchen besichtigen kann.<ref>Familienarchiv Eckart, J I 102, Zinsberechnung für das Anwesen „Goldener Hirsch“, 29.11.1753.</ref> Zwei Jahre später, im Oktober 1755, heiratete er die vermögende Witwe Barbara Dorothea Scheller (* 25.04.1723 in Schauerberger Mühle; † 05.01.1775 in Emskirchen)<ref>Familienarchiv Eckart, J I 501, Daten über Geburt, Hochzeit und Tod siehe Inschrift der Grabsteine für Barbara Dorothea Scheller auf dem Friedhof in Emskirchen.</ref> und bekam mit ihr sieben Kinder, die keine weiteren Nachkommen hatten.<ref>Eckart, Werner: Chronik der Familie Eckart, München 1967, S. 39.</ref> 1757 übernahm Johannes Eckart die Posthalterei in Emskirchen und wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt.<ref>Familienarchiv Eckart, Da Ve 052, Chronik der Familie Eckart, 1. Teil, Johannes Eckart, S. 95.</ref> Am 1. Februar 1758 folgte die Vereidigung auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis und die Übergabe einer Urkunde, die all seine Rechte und Pflichten als kaiserlicher Reichsposthalter enthielt.<ref>Familienarchiv Eckart, J I 104, Vereidigungspatent des Johannes Eckart als Posthalter vom 01.02.1758.</ref> Noch heute hängt über dem Eingangstor des „Goldenen Hirschen“ das steinerne Wappen, das auf die Thurn und Taxis hinweist. | Am 29. November 1753 übernahm Johannes Eckart für 2.288 Gulden den Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“, den man heute noch in Emskirchen besichtigen kann.<ref>Familienarchiv Eckart, J I 102, Zinsberechnung für das Anwesen „Goldener Hirsch“, 29.11.1753.</ref> Zwei Jahre später, im Oktober 1755, heiratete er die vermögende Witwe Barbara Dorothea Scheller (* 25.04.1723 in Schauerberger Mühle; † 05.01.1775 in Emskirchen)<ref>Familienarchiv Eckart, J I 501, Daten über Geburt, Hochzeit und Tod siehe Inschrift der Grabsteine für Barbara Dorothea Scheller auf dem Friedhof in Emskirchen.</ref> und bekam mit ihr sieben Kinder, die keine weiteren Nachkommen hatten.<ref>Eckart, Werner: Chronik der Familie Eckart, München 1967, S. 39.</ref> 1757 übernahm Johannes Eckart die Posthalterei in Emskirchen und wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt.<ref>Familienarchiv Eckart, Da Ve 052, Chronik der Familie Eckart, 1. Teil, Johannes Eckart, S. 95.</ref> Am 1. Februar 1758 folgte die Vereidigung auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis und die Übergabe einer Urkunde, die all seine Rechte und Pflichten als kaiserlicher Reichsposthalter enthielt.<ref>Familienarchiv Eckart, J I 104, Vereidigungspatent des Johannes Eckart als Posthalter vom 01.02.1758.</ref> Noch heute hängt über dem Eingangstor des „Goldenen Hirschen“ das steinerne Wappen, das auf die Thurn und Taxis hinweist. | ||
[[Datei:MariaChristinaEckart.png|150px|thumb|right|Maria Christina Eckart, geb. Traugott]]Nachdem seine erste Ehefrau verstorben war, heiratete Johannes Eckart ein Jahr später, im Januar 1776, Maria Christina Traugott (* 27.03.1752 in Untersontheim; † 05.06.1828).<ref>Familienarchiv Eckart, J I 109, Traumatrikel des Johannes Eckart und der Maria Christina geb. Traugott vom 12.01.1776.</ref> Mit ihr hatte er ebenfalls sieben Kinder, von denen vier weitere Nachkommen hatten. 1777 wurde Johannes Eckart vom Emskirchener Stadtrat zum Amtsbürgermeister gewählt. Als er im April 1790 starb, übernahm seine Frau Maria Christina bis zu ihrer erneuten Heirat mit Johann Friedrich Christoph Lindner die Posthalterei und wurde kaiserliche Reichsposthalterin. Nach dessen Tod 1807 wurde sie erneut Posthalterin und trug nun – aufgrund der Herrschaft Napoleons über das Deutsche Reich – den Titel „Kaiserlich Königlich Französische Posthalterin“. Nachdem Kaiser Franz II. die Kaiserkrone niedergelegt hatte und damit das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufhörte zu existieren, musste Maria Christina erneut ihre Amtsbezeichnung wechseln und wurde Königlich Bayerische Posthalterin. | [[Datei:MariaChristinaEckart.png|150px|thumb|right|Maria Christina Eckart, geb. Traugott]]Nachdem seine erste Ehefrau verstorben war, heiratete Johannes Eckart ein Jahr später, im Januar 1776, Maria Christina Traugott (* 27.03.1752 in Untersontheim; † 05.06.1828 in Emskirchen).<ref>Familienarchiv Eckart, J I 109, Traumatrikel des Johannes Eckart und der Maria Christina geb. Traugott vom 12.01.1776.</ref> Mit ihr hatte er ebenfalls sieben Kinder, von denen vier weitere Nachkommen hatten. 1777 wurde Johannes Eckart vom Emskirchener Stadtrat zum Amtsbürgermeister gewählt. Als er im April 1790 starb, übernahm seine Frau Maria Christina bis zu ihrer erneuten Heirat mit Johann Friedrich Christoph Lindner die Posthalterei und wurde kaiserliche Reichsposthalterin. Nach dessen Tod 1807 wurde sie erneut Posthalterin und trug nun – aufgrund der Herrschaft Napoleons über das Deutsche Reich – den Titel „Kaiserlich Königlich Französische Posthalterin“. Nachdem Kaiser Franz II. die Kaiserkrone niedergelegt hatte und damit das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufhörte zu existieren, musste Maria Christina erneut ihre Amtsbezeichnung wechseln und wurde Königlich Bayerische Posthalterin. | ||
Ab Johannes Eckart entwickelt sich die Nachkommenschaft in den vier folgenden Linien: [[Johanna Schwarz (VI 13)|JS]], [[Philipp Eckart (VI 15)|Phi]], [[David Eckart (VI 17)|Da]], [[Carl August Eckart (VI 18)|CA]]. | Ab Johannes Eckart entwickelt sich die Nachkommenschaft in den vier folgenden Linien: [[Johanna Schwarz (VI 13)|JS]], [[Philipp Eckart (VI 15)|Phi]], [[David Eckart (VI 17)|Da]], [[Carl August Eckart (VI 18)|CA]]. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 18. November 2019, 17:33 Uhr
Johannes Eckart, (V), (* 17.12.1725 in Langenzenn; † 15.04.1790 in Burgfarnbach), Bierbrauer, Gastwirt „Zum Goldenen Hirschen“ in Emskirchen, kaiserlicher Reichsposthalter, Amtsbürgermeister, oo 1. Barbara Dorothea Scheller 07.10.1755 in Emskirchen, 2. Maria Christina Traugott 12.01.1776 in Emskirchen
Johannes Eckart war das bedeutendste Familienmitglied des 18. Jahrhunderts. Um eine Braulehre zu absolvieren, verließ er seinen Heimatort Langenzenn und wanderte in das benachbarte Emskirchen aus. Der Ort liegt rund 35 Kilometer nordwestlich von Nürnberg, an dem kleinen Fluss Aurach. Im Jahr 1400 waren Emskirchen die Marktrechte verliehen worden. Im 17. Jahrhundert erlebte der Ort eine positive Entwicklung, was vor allem durch die geografische Lage an der Handelsstraße Nürnberg-Frankfurt begründet war. 1623 wurde in Emskirchen eine Poststation an der Postkutschenverbindung Nürnberg-Frankfurt errichtet. Nachdem anfänglich nur Briefe versandt wurden, gab es ab 1705 zudem Personen- und Güterbeförderungen.[1]
Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor Emskirchen nicht Halt und die Bürger mussten zahlreiche Plünderungen und Brandschatzungen über sich ergehen lassen. Allerdings ging der Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren rasch voran. Im Laufe der Jahre entstanden immer mehr Handwerksbetriebe, Gasthäuser und Brauereien, darunter auch der „Goldene Hirsch“ am Marktplatz, wo Johannes Eckart ab 1749 als Braugehilfe arbeitete. Am 29. November 1753 übernahm Johannes Eckart für 2.288 Gulden den Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“, den man heute noch in Emskirchen besichtigen kann.[2] Zwei Jahre später, im Oktober 1755, heiratete er die vermögende Witwe Barbara Dorothea Scheller (* 25.04.1723 in Schauerberger Mühle; † 05.01.1775 in Emskirchen)[3] und bekam mit ihr sieben Kinder, die keine weiteren Nachkommen hatten.[4] 1757 übernahm Johannes Eckart die Posthalterei in Emskirchen und wurde zum kaiserlichen Reichsposthalter ernannt.[5] Am 1. Februar 1758 folgte die Vereidigung auf den Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis und die Übergabe einer Urkunde, die all seine Rechte und Pflichten als kaiserlicher Reichsposthalter enthielt.[6] Noch heute hängt über dem Eingangstor des „Goldenen Hirschen“ das steinerne Wappen, das auf die Thurn und Taxis hinweist.
Nachdem seine erste Ehefrau verstorben war, heiratete Johannes Eckart ein Jahr später, im Januar 1776, Maria Christina Traugott (* 27.03.1752 in Untersontheim; † 05.06.1828 in Emskirchen).[7] Mit ihr hatte er ebenfalls sieben Kinder, von denen vier weitere Nachkommen hatten. 1777 wurde Johannes Eckart vom Emskirchener Stadtrat zum Amtsbürgermeister gewählt. Als er im April 1790 starb, übernahm seine Frau Maria Christina bis zu ihrer erneuten Heirat mit Johann Friedrich Christoph Lindner die Posthalterei und wurde kaiserliche Reichsposthalterin. Nach dessen Tod 1807 wurde sie erneut Posthalterin und trug nun – aufgrund der Herrschaft Napoleons über das Deutsche Reich – den Titel „Kaiserlich Königlich Französische Posthalterin“. Nachdem Kaiser Franz II. die Kaiserkrone niedergelegt hatte und damit das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufhörte zu existieren, musste Maria Christina erneut ihre Amtsbezeichnung wechseln und wurde Königlich Bayerische Posthalterin.
Ab Johannes Eckart entwickelt sich die Nachkommenschaft in den vier folgenden Linien: JS, Phi, Da, CA.
Einzelnachweise
- ↑ Heber, Dietrich: Gruß aus Emskirchen, Zur Geschichte und Entwicklung, Dachsbach 1994, S. 1.
- ↑ Familienarchiv Eckart, J I 102, Zinsberechnung für das Anwesen „Goldener Hirsch“, 29.11.1753.
- ↑ Familienarchiv Eckart, J I 501, Daten über Geburt, Hochzeit und Tod siehe Inschrift der Grabsteine für Barbara Dorothea Scheller auf dem Friedhof in Emskirchen.
- ↑ Eckart, Werner: Chronik der Familie Eckart, München 1967, S. 39.
- ↑ Familienarchiv Eckart, Da Ve 052, Chronik der Familie Eckart, 1. Teil, Johannes Eckart, S. 95.
- ↑ Familienarchiv Eckart, J I 104, Vereidigungspatent des Johannes Eckart als Posthalter vom 01.02.1758.
- ↑ Familienarchiv Eckart, J I 109, Traumatrikel des Johannes Eckart und der Maria Christina geb. Traugott vom 12.01.1776.