Translations:Jacobine Schneider (Da VII 3)/6/de: Unterschied zwischen den Versionen
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''Da mein Bruder noch beim Militär war, verblieb ich, damals Hilfslehrerin mit 65 M Monatsgehalt, Mutters einzige Stützte u trachtete mit all meinen Kräften, ihr den Lebensabend zu verschönern. Noch während der letzten Tage m. Vaters hatte ich das Anstellungsexamen bei der Regierung gemacht u hatte somit Aussicht, bald definitiv in München angestellt zu werden. Wohl kamen noch Zeiten, in denen ich, dank der schlechten Bezahlung der weibl. Lehrkräfte, nur mit Hilfe von Onkel Johannes oder Tante Susanne auskommen konnte (mein Gehalt reichte nie über die erste Monatswoche hinaus) | ''Da mein Bruder noch beim Militär war, verblieb ich, damals Hilfslehrerin mit 65 M Monatsgehalt, Mutters einzige Stützte u trachtete mit all meinen Kräften, ihr den Lebensabend zu verschönern. Noch während der letzten Tage m. Vaters hatte ich das Anstellungsexamen bei der Regierung gemacht u hatte somit Aussicht, bald definitiv in München angestellt zu werden. Wohl kamen noch Zeiten, in denen ich, dank der schlechten Bezahlung der weibl. Lehrkräfte, nur mit Hilfe von Onkel Johannes oder Tante Susanne auskommen konnte (mein Gehalt reichte nie über die erste Monatswoche hinaus) aber durch Privatstunden, Sonntagsschule, Korrekturen u Schreibereien etc. verdiente ich doch nach u nach so viel, daß ich die gemachten Schulen zurückzahlen u Mutter das Leben erleichtern konnte. Wir nahmen ein Dienstmädchen u Mutter konnte sich tagsüber auch manchmal ihr Hauptvergnügen gönnen, ein schönes Buch zu lesen. Regelmäßig am Sonntag gingen wir nach der Brudermühlstraße, um den Nachmittag und Abend bei Onkel Fritz zu verbringen. Dort saßen dann die Geschwister: Onkel Fritz, Tante Jette, meine Mutter u Onkel Johannes beisammen u sprachen von alten Zeiten. |
Aktuelle Version vom 3. September 2021, 14:46 Uhr
Da mein Bruder noch beim Militär war, verblieb ich, damals Hilfslehrerin mit 65 M Monatsgehalt, Mutters einzige Stützte u trachtete mit all meinen Kräften, ihr den Lebensabend zu verschönern. Noch während der letzten Tage m. Vaters hatte ich das Anstellungsexamen bei der Regierung gemacht u hatte somit Aussicht, bald definitiv in München angestellt zu werden. Wohl kamen noch Zeiten, in denen ich, dank der schlechten Bezahlung der weibl. Lehrkräfte, nur mit Hilfe von Onkel Johannes oder Tante Susanne auskommen konnte (mein Gehalt reichte nie über die erste Monatswoche hinaus) aber durch Privatstunden, Sonntagsschule, Korrekturen u Schreibereien etc. verdiente ich doch nach u nach so viel, daß ich die gemachten Schulen zurückzahlen u Mutter das Leben erleichtern konnte. Wir nahmen ein Dienstmädchen u Mutter konnte sich tagsüber auch manchmal ihr Hauptvergnügen gönnen, ein schönes Buch zu lesen. Regelmäßig am Sonntag gingen wir nach der Brudermühlstraße, um den Nachmittag und Abend bei Onkel Fritz zu verbringen. Dort saßen dann die Geschwister: Onkel Fritz, Tante Jette, meine Mutter u Onkel Johannes beisammen u sprachen von alten Zeiten.